Im Altarraum befanden sich ursprünglich ein von dem berühmten niederländischen Bildhauer Robert Coppens geschaffenes Kenotaph des Fürstenpaares sowie eine als Ehrenmahl des askanischen Fürstenhaues gestaltete Chorschranke. Dieses herausragende Kunstwerk norddeutscher Bildhauerkunst wurde jedoch 1827 auf Veranlassung von Pastor Uthoff, der sich der zeitgenössischen klassizistischen Kunstrichtung verpflichtet fühlte, zerstört. Die wenigen Teile, die gerettet werden konnten, wurden bei der Renovierung der Kirche 1954 in der heutigen Form im Altarraum angeordnet.


Dr. Claudia Tanck

(Historikerin)

Freundeskreis der Kirche


Darunter befindet sich eine weitere Leiste mit der lateinischen Inschrift „HIC EST DOMUS DEI ET PORTA COELI“ (Dieses ist das Haus Gottes und die Tür des Himmels, 1.Moses. 28, 17).


Neben dem Portal befindet sich ein Granitblock, der in der Frühen Neuzeit als Pranger diente. Auf ihm standen jene Menschen, die gegen die mit der Ehrenstrafe geahndeten Vergehen gegen die Kirchenordnung von 1585 wie Ehebruch und lästerliches Reden im Gottesdienst bestraft wurden.


Der jüngste Anbau der Kirche ist der Turm, der 1902 im neugotischen Stil anstelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet wurde. Aber auch im Inneren hat die Kirche über die Jahrhunderte verschiedene Veränderungen erfahren. 1598 ließ Herzog Franz II. die Chorapsis anbauen. Unter dem erhöhten Chor befindet sich die Fürstengruft, in der Herzog Franz II., seine Gemahlin Maria sowie einige Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel ruhen. 

Im Herzen der Altstadt von Lauenburg liegt die altehrwürdige Magdalenen-Kirche. Das älteste erhaltene Gebäude Lauenburgs ist eng mit der Geschichte der alten Schifferstadt verbunden. Ihre Gründung geht auf die Schlacht von Bornhöved am 22. Juli 1227 zurück, in der Herzog Albrecht von Sachsen-Lauenburg zusammen mit seinen Verbündeten einen Sieg über König Waldemar II. von Dänemark errang und aus Dank der Tagesheiligen Maria Magdalena eine Kirche versprach. Der Bau der Kirche wurde zunächst mit Feldsteinen begonnen, dann aber mir Ziegelsteinen vollendet. Bereits 1243 wird urkundlich der plebanus (Leutepriester) Burchardus de Louenborch erwähnt, jedoch ist mit der Fertigstellung des Baus nicht vor 1300 auszugehen.


Die Maria-Magdalenen-Kirche war ursprünglich als gotische Hallenkirche konzipiert. Die Chorapsis wurde 1598 durch Herzog Franz II. im Stil der Frührenaissance angefügt. Auf Franz II. geht auch die Gestaltung des Nord- und Südportals in der heutigen Form zurück, wobei das Südportal als ehemaliger Haupteingang der Kirche besonders aufwändig aus Elbsandstein mit Schmuckformen der Frührenaissance gestaltet worden ist. Bekrönt wird das Portal durch eine vollplastische Figur von Christus als Weltenherrscher.


Darunter befindet sich ein Feld mit den Wappen von Herzog Franz II. und seiner aus dem Fürstenhaus Braunschweig-Lüneburg stammenden Gemahlin Maria. Die Inschrift unterhalb des Wappenfeldes enthält in umständlich barocker Sprache einen Hinweis auf die Erbauung der Lauenburg durch Herzog Bernhard I im Jahr 1181.

Foto:  Gabriele Kasdorff